Quitten und Hagebutten: Die süße Hochzeit!
Freund Christian Roither brachte vom Attersee frische Quitten mit. Genau ein Baum wars, der überreich davon trug. Schön, dass der Christian beim Verteilen der Ernte auch an uns dachte. Natürlich überlegte die liebe Frau Wittmannin gleich, was sie damit machen könnte:
Im Garten waren in den Tagen zuvor die Hagebutten reif geworden zum Pflücken. Der Frost war schon ein paar Mal drüber gegangen. Vorher sollte man sie nicht brocken – aber jetzt wars perfekt.
Viel waren‘s nicht – aber vier Handvoll Hagebutten gaben die Sträucher im Garten schon her. Und das ist jetzt die Vorgangsweise der lieben Frau Wittmannin für eine gute Marmelade:
Zuerst werden die Hagebutten von Stiel und Blütenansatz befreit und in einem Sieb mit kaltem Wasser gewaschen, um den Staub zu entfernen.
Bei den Quitten wird zuallererst der haarige Pelz einer großen und einer kleinen Quitte mit einer Bürste im Wasser abgerieben. Auf einem Schneidbrett werden sie geviertelt, das Kerngehäuse entfernt, in Streifen geschnitten und gewürfelt.
Zusammen mit den Hagebutten kommen die Quitten in einen großen Topf und werden mit Wasser bedeckt bis das Wasser 1 cm über den Früchten steht. Jetzt dürfen sie gute 1 1/2 Stunden am Ofen leicht köcheln und über Nacht abkühlen.
Tags darauf das Wasser nachfüllen bis es wieder 1 cm über den Früchten steht, noch einmal 1 1/2 Stunden köcheln lassen und über Nacht wieder auskühlen.
Am dritten Tag wird eine flotte Lotte auf einem leeren Topf vorbereitet. Mit einem Schöpfer werden die gekochten Früchte in die flotte Lotte geleert und passiert. Das ergibt ein feines Fruchtmark.
Die Kerne und die Schalen, die in der flotten Lotte übrig bleiben, kommen in eine eigene Schüssel. Sie werden mit rund einem 1/4 Liter Wasser verdünnt. Dieser Brei wird noch einmal durch die flotte Lotte gedreht und kommt zum anderen Fruchtmark.
Zu diesem Fruchtmark werden jetzt 2 Packungen Gelierzucker 3:1, der Saft einer halben Zitrone und 1 Packung Vanille-Zucker gegeben. Das Ganze wird aufgekocht, 4 Minuten kochen gelassen und heiß in sauber gereinigte Marmeladegläser abgefüllt. Die werden sofort verschlossen. Hier ist die Sauberkeit besonders wichtig, damit die Marmelade auch wirklich hält.
Wer auch die Masse, die in der flotten Lotte übrig geblieben ist, verwerten will, kann sie auf Backpapier streichen und bei 40º bis 50º Celsius im Dörrautomaten oder auf der Ofenplatte trocknen. Ist die Masse staubtrocken, so wird sie in Stücke gebrochen und in einer alten Kaffeereibe verrieben. Das Pulver wird in Gläser abgefüllt und kommt als Würze in den Kuchteig, in den Keksteig oder auch in den Tee.