In Schwertberg am Donausteig

In Schwertberg am Donausteig

14. Januar 2019 2 Von Helmut Wittmann

Immer wieder macht der Donausteig zwischen Passau und dem Strudengau einen Schlenker ins Land links und rechts der Donau hinein – in Schwertberg hinauf ins Mühlviertel. Genau da ist für den Pfingstmontag, den 10. Juni, die große Donausteig~Sagenwanderung in Vorbereitung. Der Schwertberger Bürgermeister Max Oberleitner nahm sich die Zeit für eine gemeinsame Erkundungsrunde. So machten wir uns – noch vor dem großen Schnee – auf den Weg.
Der Start des Ganzen ist am Pfingstmontag bei der Aiser-Bühne. Diese Freiluft-Bühne wurde in einem alten Steinbruch in Jahrzehnten ehrenamtlicher Arbeit aufgebaut. Als Ausgangspunkt und für den Auftakt ist sie ein idealer Rahmen.

Alles was hier zu sehen ist wurde nach 1965 aufgebaut. Das Tor führt in den großen Bühnenhof.

Von der Aiser-Bühne geht es hinunter ins Tal vom Aisthofner-Bach und Richtung Windegg zum Kulturhaus Lichtenwagner.

 

In den Löchern der behauenen Wegsteine wurde und wird gerne der Wind »gefüttert«. Ein paar Getreidekörner oder ein wenig Mehl hinein. Schon mit dem ersten Windstoss ist‘s weg. So geht das eben. ;-{) Hier eine Sage dazu …

 

An den großen Felsformationen arbeitet sich die Witterung ab. Sie  bilden sich durch die sog. Wollsackverwitterung heraus. Wer vielleicht sonst noch mitwirkt, dass die Steine so sind wie sie sind, ist in den Sagen zu hören. ;-{)

 

Die kleine Marien-Andachtsstätte am Weg errichtete der Steinmetz Kagerhuber. Es war und ist sein Dank dafür, daß er heil aus dem 2. Weltkrieg zurückkam.

 

Der Graben im Wald bietet sich auch als Erzählstation an. Die Zuhörerinnen und Zuhörer können es sich links und rechts am Hang bequem machen.

 

Vom Kulturhaus Lichtenwagner führt der Weg hinauf zur Ruine Windegg. Eigentlich sollte sie 1980 gesprengt werden. Herabstürzendes Mauerwerk gefährdete die Straße unterhalb.  Ein Mann, Franz Reindl, konnte und wollte sich damit nicht abfinden. Nach und nach begeisterte er viele Andere für die Rettung und die schrittweise Sanierung der Burgruine. Der Arbeitskreis Windegg wurde gegründet. So entstand durch nimmermüde Arbeit  in über 150.000 (!) ehrenamtlichen Arbeitsstunden aus dem Schutt  wieder eine imposante Burgruine.

 

Nach jahrhundertelanger wechselhafter Geschichte standen die Reste von Burg Windegg um 1980 vor der Sprengung.

 

Anneliese Grübl ist nicht nur die gute Seele im Kulturhaus Lichtenwagner, sie ist auch im Arbeitskreis Windegg aktiv. Bei der Begehung war sie uns kundige Führerin. Zum Willkommen überreichte sie mir ein ganzes Stoffsackerl voller Unterlagen zur Burgruine und dem Lichtenwagnerhaus. Danke dafür!

 

Im neu aufgebauten Turm sind vom Frühjahr bis in den Herbst Ausstellungen zu sehen. Da hinaufzusteigen hat mich gleich gejuckt.

 

Mit Bürgermeiser Max Oberleitner hoch oben am Turm und damit am höchsten Punkt von Windegg

 

Ja, die Aussicht hat was! Die ist rundum imposant. Aber auch die Burg selber macht was her. Und natürlich gibt‘s am Pfingstmontag hier – am originalen Schauplatz – die Sage von der Burgfrau zu Windegg zu hören.

 

Weiter gehts zurück Richtung Schwertberg in die Ortschaft Winden zum Biohof Mascherbauer.

Am Biohof Mascherbauer erkannten rührige Leute  die Zeichen der Zeit schon vor Jahren – und stellten um auf Biobewirtschaftung und Selbstvermarktung. Was am Hof heranwächst und geerntet wird gibts beim Mascherbauer auch zu essen und zu trinken. Bei der Donausteig-Sagenwanderung ist dafür reichlich Zeit. Der Hofladen bietet übrigens auch viele Mühlviertler Spezialitäten aus der ganzen Region an.

 

Die letzte Sage  gibts am Pfingstmontag am Hügel oberhalb vom Mascherbauer zu hören  – mit grandiosem Rundumblick. Erbaut wurde die kleine Kapelle schon 1833 (!) – noch bevor der Hof vom einfachen Häusl zum Mühlviertler Vierseithof ausgebaut wurde. Der damalige Besitzer Martin Mascherbauer errichtete sie zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit, um göttlichen Segen für sein Bauvorhaben zu erwirken. Der Wunsch wurde wohl erhört. ;-{)

 

Zum Abschluß  geht‘s eine gute Viertel- bis halbe Stunde – je nach Gangart – wieder zurück zum Ausgangspunkt der Donausteig-Sagenwanderung bei der Aiser-Bühne.