Eine kleine, feine Bergtour mit Ausblick und Badefreuden!

Eine kleine, feine Bergtour mit Ausblick und Badefreuden!

19. Mai 2019 0 Von Helmut Wittmann

Ein wenig versteckt liegt weit hinten im Almtal das Almtalerhaus. Da gibt‘s nicht nur ein gutes Bratl. Von hier aus führt ein Steig hinauf zur Welserhütte und weiter ins Tote Gebirge. Rund um die Ödseen bieten sich ein paar kleine, feine Wanderungen zu idyllischen Plätzen an – zum Beispiel eine hinauf zum Herrentisch und den Ödseen.

Zuerst führt der Weg vom Almtalerhaus der Beschilderung nach zum Herrentisch. Die Gehzeit hinauf beträgt je nach Fitness und Tempo 30 bis 45 Minuten. Linkerhand ist das Bergmassiv des Kasbergs zu sehen. Am Fuss des aufragenden Rossschopfs wurde der Überlieferung nach gelbe Erde gefunden, aus der der Stein der Weisen gemacht werden kann. Stein der Weisen!? – Es empfiehlt sich die Erwartungen nicht gar zu hoch zu schrauben. Was man auf jeden Fall erwarten darf ist eine beeindruckende Aussicht – und die gibt‘s schon am Weg hinauf.

Nach der Abzweigung hinauf zum Herrentisch führt der Weg zunehmend steiler bergauf. Zu einem Minimum an Fittness ist hier auch Trittsicherheit hilfreich.

Beim Herrentisch handelt es sich im wahrsten Sinn des Wortes um einen Tisch – nämlich um einen massiv gebauten hölzernen Tisch. Linkerhand der Ausblick hinauf ins Tote Gebirge: Schermberg, Hochplattenkogel und der Fäustling ragen auf. Hinunter geht der Blick zum kleinen und zum großen Ödsee. Rechterhand hinaus ins Tal der Hetzau und ganz rechts hinauf auf den Kasberg mit Spitzplaneck und Rossschopf.
Mir war‘s eine Freude die Schoßharfe da oben erklingen zu lassen. Das ist auch der richtige Platz für einen getragenen Jodler, in aller Ruhe gesungen, mit Inbrunst weit übers Tal.

Ausblick ausgiebig genossen? Jodler entspannt gesungen?
Dann gehts wieder herunter bis zur Abzweigung zu den Ödseen und gleich über die – kleine – Anhöhe hinüber zum Großen Ödsee. Am Weg sind mir viele kleine Drachen begegnet. Da und dort hat‘s geraschelt. Schaut nur – hier ist einer zu sehen:

Ja, und dann war da am Weg noch ein Bär. Wer sieht den?  ;-{)

Der Ritter tränkt zuerst sein Pferd. Der Märchenerzähler seinen Bergkristall. Der begleitet mich Tag für Tag in der Hosentasche. Was er braucht ist hin und wieder ein Schwemmbad in klarem Quellwasser für neue Klarheit und Frische. Das Bergwasser der Hetzau war dafür ideal.

Danach weiter hinunter zum See: Am Großen Ödsee findet sich meist doch noch ein versteckter Platz, wo es kein Badezeug braucht, um in das klare Wasser einzutauchen.

Vor erfrischender Kühle sollte man dabei nicht zurückschrecken. Bei meinem Umschwumm hatte das Wasser rund 12 bis 13 Grad. Im Sommer sind‘s es doch einige mehr.

Die vielen Kappen (kleine Kaulquappen) am Ufer zeigen, dass das Leben hier noch einigermaßen intakt ist. Beeindruckt hat mich ein Blutegel. Der wirkt wie ein unförmiger Wurm. Pulsierend bewegt er sich im Wasser fort. Ein erstaunliches Tier, wenn auch fotoscheu. Immer wenn ich abdrücken wollte, versteckte er sich und machte sich im letzten Winkel so gut wie unsichtbar.

Am Rückweg zum Almtalerhaus bietet sich ein kleiner Umweg über den Kleinen Ödsee an. Herrlich der Blick hinauf zum Rossschopf.


Im Almtalerhaus sollte man sich das gute Bratl auf keinen Fall entgehen lassen. Nach einem Bad im Ödsee tut eine ordentliche Unterlage allemal gut. ;-{)