Mahlzeit, Perchtmutter!

Mahlzeit, Perchtmutter!

2. Januar 2020 0 Von Helmut Wittmann

Mit der Perchtnacht – vom 5. auf den 6. Jänner – klingen die Raunächte aus. Besonders in dieser Nacht zieht der Überlieferung nach die Perchtmutter übers Land.  Percht geht auf das althochdeutsche »peraht« zurück – neudeutsch »hell, glänzend«. Dabei erscheint die Frau Percht oft als wilde, alte Frau und seltener als strahlende Gestalt. Aus den Märchen ist sie uns auch als Frau Holle vertraut. In ihr lebt die germanische Göttin Frigg weiter. Sie ist die Göttin der Ehe und der Mutterschaft, aber auch die Hüterin des häuslichen Feuers. Der Schutz der ungeborenen Kinder und Säuglinge liegt ihr ganz besonders am Herzen.

Als christianisierte Perchtmutter hütet sie die »unschuldigen« Kinder. Das sind Kinder, die gleich nach der Geburt ungetauft verstorben sind – die Namenlosen. Mit ihnen im Gefolge zieht sie in den Raunächten von Haus zu Haus und schaut nach, ob das Alte abgeschlossen und alles fürs Neue bereit ist.

Vor allem in der Perchtnacht ist es deshalb Brauch, für die Frau Percht und ihre Kinderlein einen Teller mit Semmelsuppe, Haferbrei oder auch ein Glas Bier auf den Tisch zu stellen. Denn wenn sie das Haus segnet, ist das Glück im neuen Jahreskreis gewiss.

 

Hier das Rezept für einen süßen Haferbrei. Der schmeckt wohl nicht nur der Frau Percht ;-{)

 

Die Zutaten:

3 Handvoll Haferflocken
10 g Butter
1/2 l Milch
2 EL Honig
1 Prise Zimt

Die Zubereitung:

Die Haferflocken werden in der geschmolzenen Butter angeröstet bis sie zu duften anfangen. Mit der Milch ablöschen und immer wieder umrühren. Langsam entsteht ein dicker Brei. Jetzt Honig und Zimt dazurühren und in eine Schüssel füllen.

Spätabends für die Frau Percht auf den Tisch stellen. Löffel dazu. Fertig!

Und wenn nicht gerade Perchtnacht ist, kann man den süßen Brei natürlich auch selber essen! ;-{)

Mehr dazu im Band »Das Geschenk der zwölf Monate – Märchen, Bräuche und Rezepte im Jahreskreis«